Für den Tourismus in Ostbelgien war es ein historischer Tag: Zum ersten Mal fand am 25. Juni 2019 in Elsenborn die Generalversammlung der Tourismusagentur Ostbelgien unter der neuen juristischen Form einer VoG statt. Damit öffnete sich die 1984 als „Verkehrsamt der Ostkantone“ gegründete Tourismusagentur dem Privatsektor, insbesondere dem Horeca-Bereich und den Anbietern von Freizeitmöglichkeiten.
TAO-Präsident Thorsten Maraite und die geschäftsführende Direktorin Sandra De Taeye begrüßten insgesamt 34 Mitglieder im Auditorium des „Laboratoires Ortis“ in Elsenborn.
Flexiblere Arbeitsweise
„Die Arbeitsweise der Tourismusagentur Ostbelgien wird auf administrativer Ebene in Zukunft viel flexibler sein – wer flexibel ist kann effizienter und professioneller arbeiten“, sagte der TAO-Präsident Thorsten Maraite in seiner Ansprache. Ziel sei es, eine effiziente und angepasste Verteilung der Mittel der TAO vorzunehmen und die Mittel dort einzusetzen, wo effektiv Bedarf bei den Tourismusanbietern bestehe, so Maraite weiter.
Nach der Ansprache des Präsidenten stand die Aufnahme der Mitglieder und die Benennung des Betriebsrevisors durch die Anwesenden auf der Tagesordnung. Zudem wurden die Vorsitzenden des thematischen Beirates für die Geschäftsbereiche Rad und Wandern gewählt. Dieser Rat besteht aus den neuen Mitgliedern der TAO und trifft sich mehrmals im Jahr. Er verfügt über ein eigenes Budget und kann konkrete Aktionen beschließen. Als Vorsitzende gewählt wurden Pascal Robert (Hotel-Restaurant Eifeler Hof, Manderfeld) für den Bereich Rad sowie Micha Noël (Fewo Cottage 33, Eupen) für den Bereich Wandern.
Digitale Zukunftsstrategie
Nächster Programmpunkt war ein Referat über die strategische Ausrichtung im Bereich Digitalisierung. Tom Turping von der Webagentur e-connect erklärte die Entwicklung der Webseite www.ostbelgien.eu, die seit dem Projektstart 2016 u.a. eine beeindruckende Steigerung von 76% im Bereich der Besucher verzeichnen konnte (2016: 281.000, 2018: 495.000). Im Jahr 2021 will man die Millionengrenze knacken. Anhand von sechs Beispielen zeigte der Onlinemarketing-Spezialist, wie sich etwa die Anzahl der Downloads von Broschüren innerhalb von zwei Jahren vervielfacht hat (11x mehr). Dank der digitalen Strategie konnte der „Mobile traffic“ (Aufrufe über Smartphone) von 2016 bis 2019 um 363% (auf 220.000 Besucher im Jahr 2018) gesteigert werden.
All diese Zahlen zeigten, dass die TAO im digitalen Bereich zukunftsorientiert handelt und dass nicht nur die Feriendestination Ostbelgien sondern auch die Partnerbetriebe davon profitieren. Auf zukünftige Entwicklungen wie „Voice search“, „Artificial Intelligence“ oder „Machine learning“ will man durch entsprechende Maßnahmen und mit dem Konzept des „Growth driven design“ reagieren. „Wir freuen uns auf die Herausforderungen der Zukunft und auf die Zusammenarbeit mit unserem ostbelgischen Partner“, sagte Tom Turping am Ende seines Vortrages.
Ständiger Erneuerungsprozess
In ihrem Schlusswort beglückwünschte die erst kürzlich im Amt bestätigte Ministerin für Tourismus Isabelle Weykmans die TAO zu diesem richtungsweisenden Schritt. „So wie die Welt, wie jeder Mensch sich verändert, so müssen auch die politischen und gesellschaftlichen Strukturen den jeweiligen Bedürfnissen angepasst werden. Das ist und bleibt ein ständiger Erneuerungsprozess“, sagte sie vor den Partnern.
Die Ministerin hob die „Leuchtturmprojekte“ hervor, zu denen die Vennbahn, das Wanderknotenpunktsystem, die Neubeschilderung des Vélotour-Radwegenetzes aber auch das Stoneman-MTB-Projekt sowie die Anbindung der Wanderwege an den Eifelsteg und die internationalen Verbindungen im Norden Luxemburgs zählen. Für alle bestehenden und in Planung befindlichen Projekte in der Produktentwicklung bekräftigte sie ihren Willen, sich für die notwendige Finanzierung einzusetzen. Nicht ohne Stolz konnte sie berichten, dass die Übernachtungszahlen in der DG zwischen 2014 und 2017 um mehr als 11 % auf über 400.000 gesteigert wurden.
Der Abend endete mit dem Bekenntnis der Ministerin und ihrem Aufruf, gemeinsam die Tourismusentwicklung in den kommenden Jahren mit zu gestalten.
Hintergrund-Infos zur neuen Struktur der TAO |
Bereits im Jahr 2011, als die heutige Direktorin Sandra De Taeye die Tourismusagentur Ostbelgien übernommen hatte, wurden die Satzungen gründlich überarbeitet und zeitgemäß angepasst. Doch mehr und mehr entstand der Wunsch, die Akteure aus dem Tourismus in den Prozess der Produktgestaltung einzubeziehen und ihnen ein Mitspracherecht zu ermöglichen. Mit der neuen Struktur ist es ansässigen Tourismusanbietern möglich, als stimmberechtigtes Mitglied die Geschicke des Tourismus mitzubestimmen. Die neue Struktur ermöglichte die Aufnahme der in Ostbelgien ansässigen Tourismusanbieter als stimmberechtigtes Mitglied und war damit der Hauptgrund für die Satzungsänderungen der neuen Tourismusagentur Ostbelgien VoG. |
> Weitere Infos zum Tourismus in Ostbelgien unter www.ostbelgien.eu