Volle Unterkünfte trotz schwieriger Umstände: so lässt sich der touristische Sommer 2021 in Ostbelgien gut umschreiben. Wie im Vorjahr besuchten viele Gäste aus dem Inland Ostbelgien und entdeckten die Natur zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Leider sorgten die Covid-Beschränkungen und das schlechte Wetter vor allem bei den Outdoor-Ausflugszielen für vergleichsweise geringe Besucher-zahlen. Dies belegen die Ergebnisse einer Online-Umfrage der Tourismusagentur Ostbelgien (TAO), die unter 193 Mitgliedsbetrieben durchgeführte wurde.
Die Ferienwohnungen fanden auch im Sommer 2021 großen Anklang. (Foto: Recht Dojo Haus (c)Rpaswork Drone-solutions)
Im Sommer 2021 erfreuten sich die ostbelgischen Unterkunftsbetriebe eines guten Zulaufs. So gaben 75% der Ferienwohnungen eine Auslastung zwischen 80% und 100% an. Bei den Hotels und Gästezimmern lagen die Besucherzahlen etwas niedriger, 7 von 10 Befragten gaben hier eine Auslastung von 70%-90% an. Der Trend zur Ferienwohnung anstatt des Hotelzimmers setzt sich im Kontext von Corona also fort. Im Vergleich zu den Vorjahren verzeichneten 9 von 10 Unterkunftsbetrieben eine bessere oder gleichbleibende Belegung.
Hauptsächlich Gäste aus Belgien
Auch wenn Reisen in und aus dem Ausland wieder möglich waren, blieben die Hauptzielgruppen in Ostbelgien Paare und Familien aus Flandern, der Wallonie und der Region Brüssel-Hauptstadt, die ihren Urlaub im Inland verbringen wollten. Die deutschen und niederländischen Besucher waren aufgrund wechselnder Einreisebestimmungen nicht so zahlreich vertreten wie vor der Pandemie.
Die bevorzugten Aktivitäten der Touristen sind wie in den letzten Jahren die Rad- und Wanderwege (neue Knotenpunktsysteme), Familienausflüge (vor allem bei den Gästen der Ferienwohnungen) und die Gastronomie. Zudem erfreut sich der Mountainbike-Sport immer größerer Beliebtheit. Allein der Stoneman Arduenna konnte in den Monaten Juli und August ca. 1.000 Mountainbike-Fans nach Ostbelgien locken. Spontane Wochenendfahrer blieben jedoch aufgrund des schlechten Wetters aus.
Bei der Auswahl der Unterkünfte gewinnen das Internet und Social Media immer mehr an Bedeutung. Laut Befragung liegt das Internet im Ranking der Inspirationsquellen an erster Stelle. Darauf folgen Hinweise von Bekannten und eigene Reiseerfahrungen, dicht gefolgt von den sozialen Medien, die die analogen Quellen wie Prospektmaterial und Reiseberichte auf die Plätze 5 und 6 verweisen. Für die Buchung setzten die meisten Gäste dennoch auf eine direkte Buchung der Unterkunft. 60% der Befragten (unabhängig vom Typ der Unterkunft) gaben an, dass die meisten Buchungen für ihr Haus direkt per Telefon oder Mail vorgenommen werden. Darauf folgen einschlägige Buchungsportale und Reiseagenturen.
Überschwemmungen Mitte Juli
Mitte Juli wurden einige Regionen in Ostbelgien von der Flutkatastrophe getroffen, bei der mehrere Flüsse und Bäche über die Ufer traten. Der Einfluss der Flut zeigte sich in der Folge durch viele Informationsanfragen zu diesem Thema. 80% der Hotels und Gästezimmer gaben zudem an, dass aufgrund der Flut Stornierungen anfielen. Manche Betriebe mussten vorübergehend schließen, dauerhafte Schäden an der Infrastruktur waren allerdings die Ausnahme.
Outdoor-Ausflugsziele verzeichneten weniger Gäste
Trotz gut gefüllter Unterkunftsbetriebe geben die ostbelgischen Ausflugsziele gemischte Rückmeldungen. Während Museen und Outdoor-Aktivitäten insgesamt weniger Besucher verzeichneten, konnten Indoor-Angebote mit Spaßfaktor diesen Sommer gut punkten. Die touristischen Informationsstellen verzeichneten weniger Besucher als im Vorjahr. Im Vergleich zum vergangenen Jahr gingen insbesondere die Besucherzahlen der Badeseen stark zurück, da es nur wenige warme Sonnentage gab.
Die Besucher der Ausflugsziele stammen vorwiegend aus Belgien. Wie bei den Unterkunftsbetrieben stammen die meisten Gäste aus Flandern, dicht gefolgt von Gästen aus der Wallonie. Auf Platz drei des Rankings liegen die Ostbelgier, die auch in diesem Jahr wieder ihre eigene Region entdecken.
Die weiteren Covid-Lockerungen für den Veranstaltungssektor geben Hoffnung, dass im Herbst wieder mehr Events stattfinden, wovon auch die Ausflugsziele profitieren können.
Am Ende der Sommersaison 2021 in Ostbelgien steht die Feststellung, dass die Ferienregion Ostbelgien mit ihrem vielfältigen Angebot an Wander- und Radwegen sowie der qualitativ hochwertigen Gastronomie und den modern ausgestatteten Unterkunftsbetrieben eines der beliebtesten Reiseziele Belgiens bleibt. Die Investitionen in diese Infrastruktur für einen aktiven Urlaub haben sich somit gelohnt.
Das im Sommer vorwiegende Regenwetter sorgte für ein vermindertes Interesse an Outdoor-Freizeitaktivitäten oder Tagesausflügen. Die weiteren Lockerungen der Covid-Beschränkungen für den Veranstaltungssektor und die guten Ergebnisse der Impfkampagnen geben Anlass zur Hoffnung, dass auch für diesen Sektor eine baldige Besserung abzusehen ist.
Infos zur Umfrage: Die Online-Umfrage wurde unter den 193 Mitgliedsbetrieben der Tourismusagentur Ostbelgien durchgeführt. Die Befragung betrifft größtenteils die Periode der Sommerferien vom 1. Juli bis zum 23. August. Die Ergebnisse sind rechtlich nicht bindend und beziehen sich ausschließlich auf die ostbelgischen Betriebe, die an der Befragung teilgenommen haben.