Was bereits seit der letzten Umstrukturierung im Jahr 2009 im Gespräch war, erhält nun die offizielle Bestätigung: Die Tourismusagentur Ostbelgien wechselt ihre Rechtsform von einer gemeinnützigen Stiftung hin zu einer Vereinigung ohne Gewinnerzielungsabsicht VoG. Damit verbunden ist eine flexiblere Verwaltungsstruktur und die Einbindung des Privatsektors in die touristische Entscheidungsebene.
Der neue Verwaltungsrat der Tourismusagentur VoG mit der TAO-Direktorin - Vlnr.: André Denis (Vertreter der frankophonen Gemeinden), Thorsten Maraite (TAO-Präsident), Leo Kreins (Berater der Tourismusministerin), Sandra De Taeye (TAO-Direktorin), Stephan Wiesemes (Vertreter der südlichen Gemeinden), Michael Scholl (Vertreter der nördlichen Gemeinden). (Foto ©Kabinett Weykmans)
Die Unterschrift der privatschriftlichen Satzungen wurde bei einem offiziellen Festakt am Mittwoch, 7. November um 11:30 Uhr im Beisein von Tourismusministerin Isabelle Weykmans im Eupener Ministerium geleistet. Ihre Zustimmung dazu gaben neben der Ministerin auch die zuständigen Schöffen der Mitgliedsgemeinden sowie die Präsidenten der touristischen Dachverbände in Ostbelgien. Damit befindet sich die Tourismusagentur Ostbelgien in einer Übergangsphase.
Privatsektor als Ideen- und Impulsgeber
„Heute endet ein jahrelanger Prozess, bei dem wir feststellen mussten, dass die alte Struktur den heutigen Ansprüchen an eine flexible Arbeitsweise im modernen Destinationstourismus nicht gerecht wurde. Mit diesem Schritt wird der Grundstein für eine wesentlich effektivere Entscheidungsstruktur gelegt. Außerdem ist es der TAO jetzt möglich, sich dem Privatsektor zu öffnen und damit neue, touristische Impulse zu setzen“, sagte Ministerin Isabelle Weykmans.
In der Tat war der Privatsektor bislang nur in passiver Form als Ideen- und Impulsgeber ohne Entscheidungsbefugnisse an den Aktionsplänen zur Förderung der Hauptgeschäftsbereiche Wandern und Radfahren beteiligt. Die neue Rechtsform ermöglicht den touristischen Betrieben ein direktes Mitspracherecht. Über verschiedene Arbeitsgruppen können sie direkt Aktionsrahmen ausarbeiten und Projektrealisierungen mitbestimmen. „Wir wünschen uns, dass die Tourismusanbieter in Ostbelgien dieser neuen Struktur als aktives Mitglied beitreten werden, damit wir die Feriendestination anspruchsvoll gemeinsam weiterentwickeln können. Diese Leute haben den besten Draht zum Kunden und wissen, worauf es ankommt“, erklärte die Ministerin dazu.
Juristische Übergangsphase
Bereits im Herbst 2017 wurde die grundlegende Entscheidung durch den Verwaltungsrat der Stiftung Tourismusagentur Ostbelgien getroffen, den Weg für eine neue Struktur frei zu machen. Diesem Willen folgend verabschiedete das strategische Organ der Stiftung die neuen Satzungen für die Gründung der VoG in der Vorstandssitzung vom 31. August 2018.
In einer ersten Umsetzungsphase wird es zwei parallele Strukturen geben: Die bisherige gemeinnützige Stiftung bleibt so lange bestehen, bis alle Aktivitäten auf die VoG in dem Umbruchjahr 2019 übertragen sind.